Wie Unternehmen auf grünen Wasserstoff umrüsten

Wasserstoff – Schlüssel zur Energiewende

Er ist 14-mal leichter als Luft und doch so bedeutungsschwer: Wasserstoff (H2). Dieses geruch- und farblose Gas ist das kleinste chemische Element im gesamten Universum. Und es kommt im Vergleich zu allen anderen Elementen am häufigsten vor. Wir finden es gebunden in Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas, Mineralien und hauptsächlich in Wasser.

Wasserstoff ist ein Energieträger, mit dessen Hilfe Energie gespeichert und transportiert werden kann. Das ist im Bahn- und Straßen- und Schiffs- und Flugverkehr wichtig. Vor allem aber ist H2 in der Industrie ein großes Thema.

Hier wird zwischen drei Farben unterschieden, die Auskunft über die Art der Produktion von Wasserstoff geben: Grau, Grün und Blau.

Farbenlehre zur Wasserstoffproduktion

Wasserstoff selbst hat keine Farbe. Die Unterteilung des Wasserstoffes in unterschiedliche Farben geben Aufschluss über die zugrunde liegende Wasserstoffproduktion, die jeweils verwendeten Energiequellen sowie die Klimaneutralität des Wasserstoffs.

Die meisten Unternehmen gewinnen Wasserstoff mithilfe von Dampfreformierung. Sie nutzen Hitze, um Erdgas in Wasserstoff und Kohlendioxid zu spalten. Anschließend setzen sie das CO2 aber ungenutzt in die Atmosphäre frei. Bei der Produktion von einer Tonne Wasserstoff entstehen so rund zehn Tonnen CO2.

Wenn Unternehmen das CO2 bei der Dampfreformierung im Untergrund speichern und erhalten, spricht man von blauem Wasserstoff. Diese Methode ist emissionsärmer und schönt die Bilanz. Doch sie ist lange nicht nachhaltig genug, um als Unternehmen klimaneutral zu agieren.

Unternehmen gewinnen Wasserstoff mithilfe von Grünstrom und Wasser. Die Elektrolyse ist das einzige nachhaltige und klimaschonende Verfahren, um Wasserstoff zu erzeugen.

Warum grünen Wasserstoff nutzen? 3 Gründe

1. Wasserstoff macht unabhängig von natürlichen Schwankungen

Die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ist abhängig von Tages- und Jahreszeit, dem Wetter und lokalen Begebenheiten. Die Stromleitungen transportieren die Energie an den Nutzungsort, z.B. an Energiespeicher. Wasserstoff zählt zu den elegantesten Zwischenlagern:  Auf kleinstem Raum kann er große Energiemengen speichern. So lässt er sich nutzen:

  • Zur Speicherung von Energie mit Hilfe von Drucktanks oder Salzkavernen
  • Zum Transport von Energie über Trailer oder Gasnetze

2. Wasserstoff ist erneuerbar und leicht verfügbar

Wasserstoff ist unerschöpflich: Anders als fossile Brennstoffe, wird H2 nicht zur Neige gehen. Es ist das Element, das im Universum am häufigsten vorkommt. Er lässt sich von seinem chemischen Partner abspalten und vielfältig einsetzen:

  • Für die Produktion von Ammoniak, Methanol
  • In der Stahlindustrie als Alternative für kohlebetriebene Hochöfen
  • Für Züge und Nutzfahrzeuge, die mit Brennstoffzellen fahren

3. Wasserstoff ist leistungsfähiger und sauberer als fossile Brennstoffe

Wasserstoff speichert mehr Energie als jeder andere Brennstoff. So steckt in Wasserstoff etwa 3x so viel Energie wie in Rohöl, Diesel oder Benzin. Und auch im Wirkungsgrad steht Wasserstoff gut da: Ein konventionelles Verbrennungskraftwerk erzeugt Strom mit einem Wirkungsgrad von etwa 35 Prozent, Wasserstoff-Brennstoffzellen ca. 65 Prozent. Zu guter Letzt entsteht bei der H2-Nutzung klares Wasser. Fossile Brennstoffe stoßen schädliches CO2 aus.

Zu klimaneutraler Produktion und nachhaltiger Mobilität

Die Energiewende fordert nachhaltige und dezentrale Lösungen. Zugleich eröffnen sich aber auch vielfältige Chancen für innovative Energiekonzepte. Setzen Sie auf zukunftsfähige Versorgungskonzepte und individuelle Energiedienstleistungen der Pfalzwerke.

Nutzen Sie unsere langjährige Erfahrung und unser Know-how – von der Konzeption und Planung, über die Implementierung und Inbetriebnahme bis hin zum langfristigen Betrieb.

Um grünen Wasserstoff herstellen zu können, braucht es CO2-neutrale Energiequellen. Dazu zählen erneuerbare Energien aus Wind-, Solar- und Wasserkraft sowie Biogasanlagen.

Energiekonzepte von den Pfalzwerken

  • Intelligente und individuelle Versorgungskonzepte – immer wirtschaftlich, immer ökologisch, Einsatz regenerativer Energien wie Wind und Photovoltaik
  • Dezentrale Versorgung mit Strom, Wärme, Dampf und Kälte
  • Zukunftsfähige Elektromobilitätskonzepte
  • Dezentrale Wasserstofferzeugung

Grüne Wasserstofferzeugung: Unser Lösungsangebot

Sie nutzen derzeit fossile Brennstoffe und möchten die Vorteile von Wasserstoff entdecken?  Oder nutzen Sie bereits grauen Wasserstoff und möchten auf grünen H2 umsteigen? Wir unterstützen Sie bei der Versorgung Ihrer Industrie- und Mobilitätsprozesse im Multi-Megawatt-Bereich.

  • Bedarf und Planung: Modellierung des Elektrolyse-Gesamtsystems
  • Versorgung mit Grünstrom: Stromeinkauf oder Errichtung eigener Anlagen
  • Technische Lösung: Bau und Netzanschluss
  • Störungsfreie Unterhaltung: Betriebsführung durch die Pfalzwerke
  • Konzeptionelle Öffnung: Lieferung an Drittverbraucher
Wasserstoffgewinnung
Wasserstoffgewinnung mit Wind-und Solarkraft dank Elektrolyse.

Wasserstoff im regionalen Energiekreislauf

Wie lässt sich Wasserstoff im ländlichen Raum sinnvoll produzieren und einsetzen? Mit dieser Fragestellung sind die Pfalzwerke mit einem Pilotprojekt in Bad Dürkheim gestartet. Sie errichten dort den ersten Elektrolyseur der Region.

Projektsteckbrief

Standort: Bad Dürkheim

Fläche der Elektrolyseanlage: 2.000 qm

Leistung: Bis zu 10 MW in finaler Ausbaustufe

Kooperationspartner:
Stadtwerke Bad Dürkheim, KST-Motorenversuch GmbH & Co. KG, Bad Dürkheim