Klimawandel begegnen geht nur gemeinsam
Der erste „Kommunal Dialog“ der Pfalzwerke-Gruppe bringt Kommunen, Fachleute und Praxisbeispiele zusammen – Fokus auf Klimawandel und Krisenprävention
Wie können Städte und Gemeinden den Herausforderungen des Klimawandels wirksam begegnen? Welche Strategien, Ressourcen und Partnerschaften sind erforderlich, um regionale Anpassung und Prävention erfolgreich zu gestalten? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des ersten „Kommunal Dialogs“ der Pfalzwerke am 28. Oktober 2025 unter dem Veranstaltungstitel „Klima und Kommunen im Wandel“. Rund 130 Teilnehmende aus Kommunalpolitik, Verwaltung und der Pfalzwerke-Gruppe kamen in den Räumen des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen, Best-Practice-Beispiele und konkrete Lösungsansätze auszutauschen. Eine Ausstellung der Einsatzfahrzeuge und Arbeitsgeräte der Pfalzwerke Netz AG stimmte auf die Veranstaltung ein und bot Raum für erste Gespräche.
Ein starkes Signal für gemeinsames Handeln
Klimawandel ist keine abstrakte Zukunftsfrage, sondern bereits Realität – sowohl für Unternehmen wie die Pfalzwerke als auch für Kommunen. In seiner Begrüßung betonte Dr. Holger Birl, Vorstand der Pfalzwerke Netz AG, die Dringlichkeit der Thematik und stellte zentrale Fragen in den Raum: „Wie werden zukünftige Generationen auf dieser Erde leben können? Wie gelingt es, unser Unternehmen fit für die Herausforderungen des Klimawandels zu machen? Und wie können wir im Krisenfall schneller helfen?“ Denn Krisen sollen uns nicht unvorbereitet treffen. „Unser Ziel ist es, durch Dialog, Wissenstransfer und gemeinsame Verantwortung dazu beizutragen, dass Kommunen für die Herausforderungen von heute und morgen gewappnet sind“, so Holger Birl. Er rief die Gäste dazu auf, den persönlichen Austausch untereinander zu suchen, um von den Erfahrungen anderer Kommunen zu profitieren. 
Keynote mit eindringlichem Appell
Einen besonderen Akzent setzte Wettermoderatorin Claudia Kleinert mit ihrer Keynote „Klimawandel: Bedrohung und Chance“. An Beispielen wie Jamaika oder dem Ahrtal verdeutlichte sie eindrucksvoll, wie sich Wetterextreme häufen und warum präventives Handeln unerlässlich ist. „Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen – und er geht nicht mehr von allein weg“, betonte Claudia Kleinert. Ob durch Hitzewellen oder Starkregenereignisse: Ohne Anpassung werden die Auswirkungen für alle spürbar sein. Ihr Appell: „Wir müssen ins Tun kommen, unser eigenes Verhalten hinterfragen und den Gedanken der Zusammenarbeit stärken.“ Den Kommunal Dialog bezeichnete sie als hervorragendes Forum für diesen Austausch.
Impulse aus der Praxis
Einblicke in konkrete Maßnahmen lieferte im weiteren Programm ein Impulsvortrag von Prof. Hannes Kopf, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd. Am Beispiel des Schöpfwerks Leimersheim zeigte er, wie technische Innovation und kommunale Kooperation im Hochwasserschutz ineinandergreifen. Zudem informierte er, dass Rheinland-Pfalz bereits über 80 Prozent der Maßnahmen zur Wiederherstellung des 200-jährlichen Hochwasserschutzes umgesetzt habe. Essenziell sei auch die juristische Absicherung bei der Planung sowie gesellschaftliche Akzeptanz der Hochwasserschutzmaßnahmen. Zudem informierte er über die Beratungsfunkton der SGD zur Hochwasservorsorge, die Kommunen in Anspruch nehmen können. 
 
Zusammenarbeit und Kommunikation als Schlüssel
In der anschließenden Experten-Podiumsdiskussion - moderiert von Claudia Kleinert -tauchten die Beteiligten Prof. Hannes Kopf, SGD Süd, Andreas Ehrhard, Ingenieur Raum- und Umweltplanung, Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen, Dr. Klaus Zimmer, Bereichsleiter Netzmanagement Pfalzwerke Netz AG sowie Rolf Lulei, Bereichsleiter Business Solutions Pfalzwerke AG, in unterschiedliche Fragekomplexe ein. So wurden zum Einstieg beispielsweise die Herausforderungen der Kommunen durch den Klimawandel thematisiert.
„Oft fehle es an umfangreichem Fach-Know-how und zeitliche Ressourcen, um die komplexen Aufgaben und gesetzliche Vorgaben umzusetzen. Und letztendlich auch an Budget, um Maßnahmen zu gestalten“, bringt Rolf Lulei ein. Andreas Ehrhard ergänzt: „Der Klimawandel schreitet sehr schnell voran, um daraus abgeleitete Vorsorgemaßnahmen umzusetzen, muss oft auch die Organisation der Verwaltungen angepasst werden.“
Einen anderen Aspekt bringt Dr. Klaus Zimmer ein. „Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energieträgern sind für Kommunen attraktiv – ökologisch und wirtschaftlich. Doch sie brauchen einen Netzanschluss. Unsere Netze stoßen vielerorts an ihre Kapazitätsgrenzen. Deshalb braucht es frühzeitigen und konstruktiven Austausch mit den Netzbetreibern.“ Rolf Lulei betonte: „Wir verstehen uns als Partner der Kommunen. Es gibt viele gute Beispiele – wie unsere Neue Energien Gesellschaften – in denen wir gemeinsam Photovoltaik- oder andere Erneuerbare Energien-Projekte realisieren. Offenheit und Ehrlichkeit in der Kommunikation sind entscheidend.“ Auch Andreas Ehrhard unterstrich: „Es geht oft darum, nicht nur die Herausforderungen, sondern die Chancen zu sehen, und Angebote zum Beispiel zur Beratung oder Förderung zu nutzen.“
Zum Abschluss luden die Diskussionsbeteiligten alle Gäste ein, im anschließenden Get-together das Gespräch weiterzuführen.
Klimawandel begegnen ist eine Gemeinschaftsaufgabe
Das Fazit der Veranstaltung war klar: Die Anpassung an den Klimawandel ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Es braucht Mut zur Veränderung, den offenen Austausch und das Teilen von Fachwissen und vor allem eine aktive Kommunikation innerhalb der Gesellschaft. Nur durch gemeinsames Handeln können Kommunen, Unternehmen und weitere Akteure den Herausforderungen des Klimawandels wirksam begegnen.
Aufgrund der guten Resonanz wird der „Kommunal Dialog“ wiederholt. Der Termin wird frühzeitig an kommunale Vertreter kommuniziert.