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Ludwigshafen, 20.05.2025

Verlässlich im Wandel: Pfalzwerke-Konzern behauptet sich in herausforderndem Marktumfeld

Energieversorger investiert in sichere Netzinfrastruktur, Energielösungen aus einer Hand, Digitalisierung und Kundenzentrierung.

Der Pfalzwerke-Konzern hat heute, 20.05.2025, im Rahmen seiner Hauptversammlung am Unternehmenssitz in Ludwigshafen die Bilanz für das Geschäftsjahr 2024 vorgestellt. Der Konzern erzielt in einem äußerst volatilen Marktumfeld mit rund 1,77 Mrd. Euro Konzernumsatz ein gutes Ergebnis und stellt zentrale Weichen für eine sichere, zukunftsfähige Energieversorgung. „Mit gezielten Investitionen in robuste Netze, Erneuerbare-Energien-Anlagen, ganzheitliche Energielösungen für Kundinnen und Kunden sowie neue, von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) gestützte Geschäftsmodelle stärken wir als Pfalzwerke unsere Rolle als erfahrener Partner für die Energiewende – in der Pfalz, der Saarpfalz und darüber hinaus“, so Pfalzwerke-Vorstandsmitglied Paul Anfang in seinem Statement.

Herausforderndes Marktumfeld und geänderte Regularien erfordern Anpassungsfähigkeit
Im Geschäftsjahr 2024 erwirtschaftete der Konzern ein operatives Ergebnis in Höhe von 51,3 Millionen Euro (Vorjahr: 88,1 Millionen Euro). Die rückläufige Entwicklung ist vor dem Hintergrund gesamtwirtschaftlicher Schwächen sowie eines herausfordernden energiepolitischen Umfelds einzuordnen. Die Energiemärkte waren 2024 durch starken Wettbewerb aufgrund widererstarkender Strom-Discounter, flächendeckend geringerem Stromverbrauch sowie insgesamt hoher Volatilität geprägt. Während sinkende Beschaffungspreise auf der einen Seite für kurzfristige Entlastung sorgten, standen diesen auf der anderen Seite ein erhöhter Steuerungsaufwand und deutlich gestiegene Netzentgelte gegenüber. Aus dem Grund mussten die Pfalzwerke eine Strompreisanpassung vornehmen. Eine Maßnahme, die temporär zu Kundenverlusten führte, diese Entwicklung konnte im Jahresverlauf jedoch stabilisiert werden.

Parallel dazu erforderten tiefgreifende regulatorische Veränderungen – etwa durch das novellierte Gebäudeenergiegesetz, das Solarpaket I sowie die CO₂-Bepreisung – erhebliche Anpassungen auf strategischer und operativer Ebene. Dies verlangte Investitionen in angepasste Prozesse und Geschäftsmodelle. Die wirtschaftlichen Effekte daraus stellen sich in der Regel erst mit zeitlicher Verzögerung ein. 

Kunde im Mittelpunkt – strategische Neuausrichtung mit sichtbarem Fortschritt
Der Pfalzwerke-Konzern durchläuft derzeit eine umfassende Transformation, die auf Kundennähe, Versorgungssicherheit, Innovation sowie eine nachhaltige Energieversorgung durch CO₂-reduzierende Technologien ausgerichtet ist. Im Geschäftsjahr 2024 hat das Unternehmen die Organisationstruktur daher gezielt weiterentwickelt: Mit der Ausrichtung auf sechs zentrale Geschäftsfelder – B2C Customer Solutions, B2B Business Solutions, E-Mobility, Erzeugung und Handel, Netze und infrastrukturelle IT-Dienstleistungen – sowie einem übergreifenden Portfoliomanagement wird die Optimierung bestehender Geschäftsmodelle systematisch vorangetrieben. Ein wichtiges Element dieses strukturellen Wandels war auch die vollständige Integration der PFALZSOLAR GmbH in die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT im Juni 2024.

„Die Zusammenführung ermöglicht es, Produkte und Dienstleistungen im Bereich Photovoltaik, Wärmepumpen, Speicherlösungen und E-Mobilität künftig noch enger mit den klassischen Energieangeboten zu verknüpfen. Unsere Kunden profitieren von gebündelter Kompetenz, durchgängigen Prozessen und einer ganzheitlichen Betreuung aus einer Hand“, erläutert Vorstandskollege Marc Mundschau. 

Wie dieser kundenzentrierte und nachhaltige Ansatz konkret wirkt, zeigt ein Leuchtturmprojekt aus dem Geschäftsfeld B2B Business-Solutions: Seit 2022 arbeiten die Pfalzwerke gemeinsam mit dem Kunden BÄKO Süd-West an der umfassenden Dekarbonisierung des Standorts Edingen-Neckarhausen. 2024 wurde mit dem zweiten Teilprojekt – der Umstellung der bestehenden Ölkessel auf eine Grundwasser-Wärmepumpe – ein weiterer Meilenstein erreicht. Die dafür benötigten Brunnen wurden erfolgreich errichtet und die Ausschreibung für die Wärmepumpe gestartet. Nach Abschluss der Maßnahmen wird BÄKO Süd-West durchgängig regenerativ versorgt – mit Ökostrom, Photovoltaikanlagen zur Eigennutzung sowie einer durch Saug- und Schluckbrunnen betriebenen Wärmepumpe.

Theo Wieder, Vorsitzender des Aufsichtsrates Pfalzwerke (Mitte), mit den Pfalzwerke Vorständen Paul Anfang (links) und Marc Mundschau (rechts).  | © Pfalzwerke
Theo Wieder, Vorsitzender des Aufsichtsrates Pfalzwerke (Mitte), mit den Pfalzwerke Vorständen Paul Anfang (links) und Marc Mundschau (rechts).

Erster Ladepark im Rahmen des Deutschlandnetzes
Die Pfalzwerke haben 2024 den Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur weiter vorangetrieben. Inzwischen betreibt das Unternehmen ein bundesweites Ladenetz für Elektrofahrzeuge mit mehr als 1.750 Ladepunkten an über 420 Standorten und setzt seit Ende 2024 zudem erfolgreich erste Standorte für das staatlich geförderte Deutschlandnetz um. Sie gehören zu den TOP 8-Betreibern öffentlicher Schnellladeparks in Deutschland. Der Hochlauf der Elektromobilität in Deutschland verlief im vergangenen Jahr unter anderem durch den Wegfall staatlicher Förderung verhaltender als erwartet. Vor diesem Hintergrund und der wirtschaftlichen Verantwortung werden die Pfalzwerke ihre Pläne zum weiteren Ausbau des Ladenetzes reduzieren und dem Marktgeschehen anpassen. Der Energieversorger beobachtet die weitere Marktentwicklung sowie politischen Rahmenbedingungen genau, um bei Bedarf die strategische Ausrichtung im Geschäftsfeld E-Mobility anzupassen.   

Versorgung sichern, Netze stärken
Im Geschäftsjahr 2024 hat die Pfalzwerke Netz AG ihre Rolle als starker Verteilnetzbetreiber in der Region weiter gefestigt. Im Zentrum stand dabei die Integration erneuerbarer Energien: Zum Jahresende speisten rund 45.000 Photovoltaikanlagen, 355 Windenergieanlagen, 48 Wasserkraftwerke und 32 Biomasseanlagen mit einer Gesamtleistung von über 1.650 Megawatt ins Netz ein. Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Bedeutung dezentraler Einspeisung und stellt hohe Anforderungen an die Netzinfrastruktur.

Um den steigenden Einspeisemengen gerecht zu werden und gleichzeitig Versorgungssicherheit zu gewährleisten, investierte die Pfalzwerke Netz AG gezielt in den Ausbau und die Modernisierung ihrer Netze. Zu den zentralen Projekten im Hoch- und Mittelspannungsbereich zählten unter anderem der fortgesetzte Ausbau des Schaltwerks Hohenecken zur Engpassvermeidung, die Leistungserhöhung an der 110-kV-Leitung Otterbach-Biebermühle sowie umfassende Sanierungs- und Verkabelungsmaßnahmen im 20-kV-Netz. Auch Ortsnetze wurden ausgebaut, um Einspeisungen auf lokaler Ebene besser zu integrieren.

Im Bereich Netzdigitalisierung wurden unter anderem ein Pilotprojekt zur Umsetzung der Anforderungen aus § 14a EnWG erfolgreich abgeschlossen, der Rollout intelligenter Messsysteme vorbereitet und ein neues Netzanschlussportal eingeführt. Ziel ist, Netzprozesse effizienter zu gestalten – insbesondere angesichts wachsender Anschlusszahlen durch PV-Anlagen.

Zusätzliche Investitionen flossen in die Netzinfrastruktur und das Personal: Die neue Dienststelle in Edenkoben wurde 2024 weitgehend fertiggestellt, außerdem wurden mit der anteiligen Übernahme der ETM Consult GmbH (90 %) und der Integration der REPA GmbH (Übernahme aus der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT) zusätzliche Kapazitäten im Bereich Netzbau und Netzservices geschaffen.

Auch innerhalb der Pfalzwerke Netz AG spielt das Thema Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle: Das Unternehmen will mit einem Zehn-Jahres-Plan eine naturnahe Trassenpflege umsetzen und damit Versorgungssicherheit und Umweltschutz verbinden.

 

Pfalzwerke-Konzern: Das Geschäftsjahr 2024 auf einen Blick

EBIT: 51,3 Mio. Euro
Umsatzerlöse: 1.767,7 Mio. Euro
Bilanzgewinn: 95,1 Mio. Euro
Jahresüberschuss: 37,5 Mio. Euro
Dividende: 6 Euro pro Stückaktie

Gesellschaften: 44
Mitarbeitende gesamt: 1.532
Auszubildende und dual Studierende: 121


Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2025
Aktuell gibt es zahlreiche geopolitische Spannungen, ein unsicheres politisches Umfeld und wachsende regulatorische Anforderungen. Dazu kommen volatile Energiemarktpreise. Der Pfalzwerke-Konzern begegnet diesen Herausforderungen mit großer Sorgfalt und stellt die strategischen Weichen, um so langfristig wettbewerbsfähig und wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. Ziel ist es, bestehende Geschäftsfelder weiterzuentwickeln, neue Wachstumsmärkte zu identifizieren und Prozesse zu optimieren. „Dabei steht besonders die Überprüfung und Stärkung der bisherigen Kerngeschäfte im Mittelpunkt, ebenso wie eine differenziertere und robustere Beschaffungsstrategie. Wichtige Pfeiler für das künftige Wachstum sind ein tragfähiges Portfolio im Vertrieb und ein stabiles Netzgeschäft. Daher investiert der Pfalzwerke-Konzern verstärkt in die Digitalisierung und die Modernisierung der Netzinfrastruktur. Im Vertrieb liegt der Fokus auf der Entwicklung und Vermarktung von Lösungen, die zur Reduzierung von CO₂ beitragen und damit in die steigenden gesetzlichen Klimaschutz-Anforderungen einzahlen“, erklärt Marc Mundschau. 

Und Paul Anfang ergänzt: „Wir beobachten die vielschichtigen Herausforderungen sehr sorgfältig und haben bereits Ende 2024 umfangreiche Veränderungen im Pfalzwerke-Konzern angestoßen. Wir stellen kontinuierlich strategische Weichen, um langfristig wettbewerbsfähig und wirtschaftlich erfolgreich und profitabel zu bleiben. Parallel benötigen wir aber auch von der Politik Sicherheit und Verlässlichkeit, denn nur ein verlässlicher Rechtsrahmen bietet langfristige Planungs- und damit Investitionssicherheit.“

Für das Jahr 2025 rechnet das Unternehmen mit einem verhaltenen Jahresergebnis. Gründe dafür sind unter anderem der intensive Wettbewerb, ein generell sinkender Stromverbrauch sowie die laufenden Transformationsprozesse. Dennoch sehen sich die Pfalzwerke gut gerüstet, um ihre Rolle als aktiver und verantwortungsvoller Gestalter der Energiewende weiter auszubauen. Das Unternehmen schafft mit einer klaren Strategie heute die Basis für ein resilientes und profitables Geschäftsmodell in den kommenden Jahren.