Pressemeldungen

Pfalzwerke legen Jahresabschluss 2017 vor

- Bilanzgewinn im Vergleich zum Vorjahr gesteigert
- Weiterhin konsequente Strategie in schwierigem Marktumfeld
- Erhöhung der Dividendenausschüttung auf sieben Euro pro Stückaktie

 

Ludwigshafen, 15. Mai 2018 – Auf der heutigen Hauptversammlung im Ernst-Bloch-Zentrum in Ludwigshafen präsentierten die Pfalzwerke die Zahlen für das Geschäftsjahr 2017. Der Pfalzwerke-Konzern agiert nach wie vor  in einem herausfordernden Marktumfeld, das von sich verändernden und zunehmend komplexer gestalteten Rahmenbedingungen und hohem Wettbewerbsdruck geprägt ist.

2017 war ein sehr anspruchsvolles Geschäftsjahr. Wir haben massiv in vertriebliche Systeme und Prozesse, aber auch in Kundenbindung und Kundengewinnung sowie in neue Dienstleistungen wie Elektromobilität und Smart Living investiert. Mit einem nur leicht rückläufigen operativen Konzernergebnis im Vergleich zum Vorjahr sind wir deshalb insgesamt zufrieden.

Pfalzwerke-Vorstand Dr. Werner Hitschler
Dr. Werner Hitschler
Kaufmännischer Vorstand
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT

Wir engagieren uns konsequent in der Transformation des Energiesystems zu mehr Nachhaltigkeit und Dezentralität. Die dazu notwendigen modernen Energie- und Kommunikationsstrukturen sowie die damit einhergehende Kopplung von Strom- und Wärmeerzeugung und dem Verkehrssektor erforderten auch 2017 hohe Investitionen und den weiteren Ausbau unserer technologischen Kompetenz.

Pfalzwerke Vorstand  René Chassein
René Chassein
Technischer Vorstand
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT

Die Geschäftszahlen im Pfalzwerke-Konzern

Die 38 zur Unternehmensgruppe gehörenden Gesellschaften erwirtschafteten einen Umsatz von 1.306,6 Millionen Euro. Dies ist verglichen zum Vorjahr 149,0 Millionen Euro weniger, was maßgeblich dem Volumenrückgang im Stromgeschäft der PFALZWERKE AKTIENGE-SELLSCHAFT zuzuschreiben ist.

Mit einer Belegschaft von 1.168 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte der Pfalzwerke-Konzern ein Betriebsergebnis in Höhe von 86,7 Millionen Euro, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Millionen Euro entspricht.

Das Konzern-EBIT betrug 88,9 Millionen Euro und lag damit ebenfalls leicht unter dem Vorjahreswert (93,9 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Steuern sank ebenfalls auf 52,4 Millionen Euro (Vorjahr: 80,9 Millionen Euro). Das um den Zinsänderungseffekt bereinigte Ergebnis vor Steuern beläuft sich auf 71,3 Millionen Euro (Vorjahr 74,2 Millionen Euro) und ging damit nur leicht (-3,9 Prozent) zurück.

Der Konzern-Jahresüberschuss liegt mit 35,5 Millionen Euro unter dem Vorjahresergebnis von 53,7 Millionen Euro. Der Bilanzgewinn stieg um 16,1 Millionen Euro auf 58,7 Millionen Euro.

Die Geschäftszahlen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT

Die Umsatzerlöse der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT betrugen im Geschäftsjahr 2017 insgesamt 843,1 Millionen Euro. Maßgeblich bedingt durch den Volumenrückgang im Stromgeschäft und die Weitergabe gesunkener Beschaffungspreise an Kunden mit Portfoliomanagementvertrag, ist der Erlös im Vergleich zum Vorjahr um 128,8 Millionen Euro zurückgegangen. Dies spiegelt sich auch im EBIT wider, welches im Vergleich zum Vorjahr von 79,0 Millionen Euro auf 61,1 Millionen Euro zurückging.    

Erwartungsgemäß verschlechterte sich das Zinsergebnis 2017 und betrug minus 20,1 Millionen Euro (2016: minus 4,8 Millionen Euro). Dies  ist insbesondere auf einen höheren Zinsaufwand für die Bilanzierung der Pensions-rückstellungen zurückzuführen. Im Vorjahr war dieser Zinsaufwand durch eine Gesetzesänderung beim HGB-Referenzzinssatz und den damit verbundenen temporären Anstieg des Diskontierungszinssatzes einmalig gesunken.

2017 ging der Diskontierungszinssatz wieder zurück und der Zinsaufwand für Pensionsrückstellungen in der PFALZWERKE AKTI-ENGESELLSCHAFT erhöhte sich um 14,1 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern sank damit auf 41,0 Millionen Euro, im Vorjahr betrug es 74,2 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung der Steuern auf Einkommen und Ertrag in Höhe von 10,7 Millionen Euro (im Vorjahr: 23,0 Millionen Euro) weist unser Unternehmen einen Jahresüberschuss in Höhe von 30,3 Millionen Euro (Vorjahr: 51,2 Millionen Euro) aus.

Die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT schüttet 2017 eine Dividende von sieben Euro pro Stückaktie aus. Dies entspricht dem vom Hauptgesellschafter geforderten und über dem Vorjahr liegenden Ausschüttungsniveau. Gleichzeitig erfolgt jedoch auch eine Zuführung in die Gewinnrücklagen in Höhe von 7,4 Millionen Euro zur Stärkung der wirtschaftlichen Eigenkapitalquote, die in der Konzernmuttergesellschaft bei 28,2 Prozent liegt.   

Große Schritte beim Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität

Ein großer Teil des heutigen Schadstoffausstoßes ist vor allem dem Bereich der Mobilität zuzuordnen. Dementsprechend nahm die Entwicklung des Geschäftsfelds Infrastruktur für Elektromobilität 2017 tüchtig an Fahrt auf. Bis zum Jahresende hatten die Pfalzwerke aus dem Bundesprogramm Ladeinfrastruktur den Zuschlag für 35 Standorte erhalten. Die ersten Ladesäulen gingen bereits im vergangenen Jahr in Betrieb. Inzwischen ist die Zahl der geförderten Standorte auf 40 gestiegen. Die erfolgreiche Teilnahme am Förderprogramm ist für das Unternehmen ein wichtiger erster Schritt, um an der Dynamik im Bereich Elektromobilität teilzuhaben und Marktentwicklungen eng zu verfolgen. Ziel ist es, 350 Ladepunkte bis 2020 aufzubauen. 

Außerdem gründeten die Pfalzwerke zusammen mit der französischen Freshmile Services SAS die „Freshmile Deutschland GmbH“, die ein elektronisches Abrechnungssystem für die Ladevorgänge an Elektroladesäulen anbietet, das die Anforderungen der neuen Ladesäulenverordnung erfüllt. Damit erweitern sich künftig das Leistungsangebot und die Teilhabe an der Wertschöpfungskette im Bereich Elektromobilität.

Neues innovatives Know-how durch die Beteiligung an Startups

Für Unternehmen ist es wichtig, innovative Prozesse, gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung, in Gang zu setzen und stetig voranzutreiben. Durch die Beteiligung an der Digital Transformation HUB GmbH betreten die Pfalzwerke im Jahr 2017 ein neues Feld. Denn die Digital Transformation HUB wird den Start-up-Inkubator „DT:HUB | ONE“ in Kaiserslautern errichten, der innovative Neugründungen aus dem Umfeld der TU Kaiserslautern und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz unterstützt und unter seinem Dach vereint. Neben den Pfalzwerken beteiligen sich weitere Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft. Ziel des Engagements ist die Förderung einer Start-up Kultur in der Region um die TU Kaiserslautern zu etablieren, sowie einen nachhaltigen Zugang zu digitalen Technologien für die Unternehmen der Pfalzwerke Gruppe zu schaffen.

Vertrieb Strom und Gas

Der Wettbewerbsdruck im Strom- und Gasgeschäft ist in Deutschland weiterhin hoch. 2017 waren insgesamt rund 1.400 Stromversorger und rund 1.000 Gasversorger am deutschen Markt tätig. Immer mehr Strom- und Gasverbraucher wechseln ihren Lieferanten. Dies zeigt sich vor allem an sinkenden Vertriebsabgaben – obwohl trotz gestiegener Umlagen die Preise stabil gehalten wurden. Vor diesem Hintergrund ist es ein Erfolg, das im Online-Segment 123energie die Kundenanzahl konstant gehalten wurde. Außerdem konnte die Ende 2016 begonnene strategische Partnerschaft mit der Handelskette ALDI Süd erfolgreich fortgesetzt und der Kooperationsvertrag bereits mehrfach verlängert werden.  

Außerdem entwickeln die Pfalzwerke neue Produkte und Dienstleistungen, um Kunden zu binden und zu gewinnen. So wurde Ende 2017 das Haussteuerungsprodukt Pfalzwerke VIDA in den Markt eingeführt, das innovative Energielösungen für die Bereiche Smart Home und Smart Energy bietet. Damit nutzt das Unternehmen die Chancen der Digitalisierung und besetzt das zukunftsträchtige Geschäftsfeld Smart Living.

Netzausbau und Modernisierung der Stromnetze fortgesetzt

Einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leistete erneut die 100-Prozent-Tochter Pfalzwerke Netz AG im Bereich des Netzausbaus. Durch den Anschluss einer wachsenden Zahl regenerativer Anlagen werden die Stromnetze vor immer größere Herausforderungen gestellt. Zum Jahresende 2017 waren an das Netz der Pfalzwerke Netz AG rund 23.600 Photovoltaikanlagen, 282 Windenergieanlagen, 48 Wasserkraftanlagen sowie 40 Biomasseanlagen angeschlossen, die insgesamt über eine installierte Leistung von über 1.090 MW verfügen.

Um die steigende Auslastung der Verteilnetze und den absehbaren Funktionswandel im Kontext der E-Mobilität zu bewältigen, investierte die Pfalzwerke Netz AG sowohl in den Substanzerhalt, die Netzerweiterung als auch in verbesserte Verfahren zur Netzsteuerung. Zu den Maßnahmen zählten unter anderem der Austausch und die Erweiterung von Hoch- und Mittelspannungsanlagen, die Errichtung des neuen Umspannwerks Langacker, der Ersatz und Neubau von Hochspannungsmasten sowie Korrosionsschutz- und Verstärkungsmaßnahmen an bestehenden Hochspannungsmasten.

Die 2016 begonnene Implementierung und Zertifizierung eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) konnte die Pfalzwerke Netz AG 2017 erfolgreich abschließen. Damit hat sie eine Kernforderung des IT-Sicherheitsgesetzes erfüllt und schützt sich wirksam vor Hacker-Angriffen.

Wachstum auch bei den Tochtergesellschaften

Die 100-Prozent-Tochter PFALZKOM I MANET eröffnete im März 2017 mit dem  DATACENTER Rhein-Neckar II in Mutterstadt das modernste Rechenzentrum in der Metropolregion Rhein-Neckar und mit einer Serverfläche von 2.340 m² das wohl größte kommerzielle Rechenzentrum in Rheinland-Pfalz. Es entspricht den höchsten Standards in puncto Verfügbarkeit und Energieeffizienz. Die Investition in Höhe von 13 Millionen Euro für die erste Ausbaustufe des DCRN II eröffnet der PFALZKOM große Wachstumschancen in Mannheim beziehungsweise der Metropolregion Rhein-Neckar.

Eine weitere bedeutende Investition war der Erwerb des gesamten Glasfasernetzes der MVV Energie in Mannheim beziehungsweise der Metropolregion Rhein-Neckar. Die PFALZKOM nutzte das bisher von der MVV gepachtete Leitungsnetz bereits seit vielen Jahren für seine Geschäftskunden. Das Netz, das sich über das Stadtgebiet von Mannheim und einige angrenzende Gemeinden erstreckt, hat eine Länge von rund 460 Kilometern an Leerrohren, wovon derzeit rund 250 Kilometer mit Glasfaserkabeln belegt sind. Mit dem Kauf untermauert die PFALZKOM ihr Engagement, den digitalen Wandel in der Metropolregion Rhein-Neckar voran zu treiben, indem sie sichere, zukunftsfähige Datenverbindungen zur Verfügung stellt.

Nicht nur regional, sondern auch international ist die PFALZSOLAR weiter auf Wachstumskurs und seit 2017 nicht nur in England und USA, sondern auch in den Niederlanden aktiv. Die Niederlande bieten nicht nur Raum für Megawatt-Projekte auf Freiflächen, sondern insbesondere auch ein hohes Potenzial im Bereich großer gewerblicher und industrieller Dachflächen. Auch die Geschäftsbereiche Privatkunden und technische Betriebsführung entwickelten sich erfreulich.

Ausblick

Das energiewirtschaftliche Umfeld wird vor dem Hintergrund der Energiewende und der Digitalisierung auch künftig einem rasanten Wandel unterworfen sein. Die technische Entwicklung, die sich laufend ändernde Gesetzgebung und der zunehmende Wettbewerb stellen hohe Anforderungen an die Unternehmen in der Energiewirtschaft.

Bei allen Schwierigkeiten bieten die Veränderungen den Pfalzwerken als innovativem Multi-Utility-Anbieter aber auch Chancen. Die gesamte Pfalzwerke-Gruppe arbeitet bei der Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsfelder eng zusammen, optimiert Geschäftsstrategien konzern-weit und verstärkt wohlüberlegt das internationale Geschäft. Dabei verlieren wir die etablierten Geschäftsfelder keineswegs aus dem Blick und verbessern laufend Prozesse, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Deshalb sind wir überzeugt, dass sich die Pfalzwerke auch in Zukunft erfolgreich in dem schwierigen Branchenumfeld behaupten können.

Pfalzwerke-Vorstand Dr. Werner Hitschler
Dr. Werner Hitschler
Kaufmännischer Vorstand
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT

Auf die sich immer schneller verändernden Märkte und die nur wenig Investitionssicherheit bietenden gesetzlichen Rahmenbedingungen haben wir uns eingestellt. Durch das Denken aus Kundensicht, höhere Flexibilität in der Leistungserbringung durch agile interne Strukturen und die Kompetenz, die neuen Kundenanforderungen, wie sie sich aus der Digitalisierung ergeben, mit einem breiten und innovativen Technologie-Repertoire zu bedienen, werden wir uns auch zukünftig am Markt behaupten. Als Garant moderner Infrastrukturen werden wir in unserer Verantwortung für die Region auch zukünftig einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten.