Energiemarktbericht
Stand: Ende März 2025
Strommarkt: Keine Ruhe in Sicht
Auf ruhiges Fahrtwasser wartet man am Energiemarkt vergebens. Ob geopolitische Krisen, besorgniserregende Kraftwerkssituationen in Nachbarstaaten oder harter Wettbewerb um Flüssiggas… der Energiemarkt kommt nicht zur Ruhe.
In diesem Winter nun eine neue Herausforderung: Fehlender Wind und Hochnebelfelder sorgten in den vergangenen drei Monaten phasenweise für eine sogenannte Dunkelflaute. Die Energieversorgung war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Die saisonal hohe Nachfrage der Wintermonate wurde vermehrt von der konventionellen Erzeugung gedeckt, was zu hohen Spotpreisen führte.
In 68 % der bisherigen Stunden dieses Jahres lag der Spotpreis teils deutlich über 100 €/MWh. Die hohen Spotpreise wirken zudem stützend auf die Terminkurve, der Frontjahreskontrakt notierte zuletzt (19.03.25) bei 86,34 €/MWh.
Neben den fundamentalen Rahmenbedingungen befinden sich die Energiemärkte aktuell in einer stark politisch geprägten Phase. Die Verhandlungen rund um den Ukraine-Konflikt bezüglich einer potenziellen Waffenruhe oder die Zollpolitik der USA bringen Unsicherheit in die Energiemärkte, was zu hoher Volatilität führt und die Märkte sehr sensibel auf Ad-hoc-Nachrichten reagieren lässt.
Aus diesem Grund reduzierten beispielsweise die spekulativen Teilnehmer im Emissionshandel jüngst ihre Positionen, um ihr Risiko zu reduzieren. Der Leitkontrakt dec25 fiel schließlich auf sein bisheriges Jahrestief bei 68,63 €/t.
Gasmarkt: Niedrige Speicherfüllstände
Am Gasmarkt dreht sich aktuell alles rund um die Gasspeicherfüllstände. In den vergangenen Jahren war die Gasspeichersituation komfortabel, die Winter waren mild und folglich die Gasnachfrage niedrig.
Dies ist jedoch in dieser Wintersaison anders, die Temperaturen sind kühl und der stark gestiegene Einsatz der Gaskraftwerke in den Dunkelflautephasen führte zu einer signifikanten Entleerung der Gasspeicher. Der aktuelle Speicherfüllstand (Stand: 18.03.25) liegt bei 28,91 %, über 37,24 % niedriger als im Vorjahr (18.03.2024: 66,15 %).
Bedingt durch die Füllstandvorgaben seitens der EU ist der Markt unter Druck, die Speicher wieder zu füllen. Das führte dazu, dass der Sommerkontrakt 2025 über dem Winterkontrakt liegt, was die Einspeicherung unwirtschaftlich macht. Die Kritik daran wurde auf allen Ebenen gehört und so läuft derzeit eine rege Debatte in Deutschland und auf EU-Ebene, die Vorgaben zu lockern und Anreize zur Einspeicherung zu schaffen, um einen Kaufzwang zu jedem Preis zu verhindern.
Zunächst führte diese Debatte zu einer Entspannung im Markt, da jedoch noch keine Ergebnisse geliefert wurden, nimmt die Spannung wieder zu. Parallel dazu ließ die Hoffnung auf ein Ende im Ukraine-Konflikt die Preise schmelzen, doch auch dort werden noch nicht die Ergebnisse bzw. Signale geliefert, die der Gasmarkt dringend benötigt. Folglich erholte sich der Gasmarkt von seiner Korrekturbewegung und stieg erneut an. Der Frontmonat April TTF notierte zuletzt bei 43,39 €/MWh und der letzte Schlusskurs des Cal26 THE lag bei 36,81 €/MWh.
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