Energiemarktbericht
Stand: 14. Oktober 2025
Strommarkt: Die Sommerpause
Nach einer aufregenden und sehr aktiven ersten Jahreshälfte beruhigte sich das Fahrtwasser der Energiemärkte in den Sommermonaten.
Aus der Politik kamen wenig Impulse, die Zollstreitigkeiten der USA mit seinen Handelspartnern konnten in diversen Abkommen geregelt werden und auch der Einfluss der geopolitischen Konflikte nahm ab. Das Frontjahr 2026 handelte in einer Spanne von 83 €/MWh - 89 €/MWh und konnte in den Sommermonaten nicht mit Volatilität oder hohem Handelsvolumen überzeugen, man könnte auch behaupten, dass der Markt eine kurze Pause eingelegt hat.
Ebenfalls der Sommer präsentierte sich nicht von seiner besten Seite, besonders der Juli war aufgrund seiner vielen Regentage eher enttäuschend. In der Regel bietet dieser Monat zahlreiche Sonnenstunden und hohe Temperaturen, sodass die Preise an den Spotmärkten niedriger mitteln, doch das war diesmal nicht der Fall.
Der Juli notierte durchschnittlich bei 87,79 €/MWh und war damit der teuerste Sommermonat dieses Jahr. Lediglich 12 negative Stunden konnten dem Juli zugeschrieben werden, wohingegen der August solide 64 negativen Stunden bot. Klassische Sommerrisiken wie Hitzewellen, reduzierte Kraftwerksleistung aufgrund von zu warmen Flusstemperaturen oder zu niedrigen Flusspegelständen für den Kohletransport waren dieses Jahr nicht von Bedeutung. Positiv hervorzuheben ist die erfolgreiche Umstellung der 12 Uhr Day Ahead- Auktion auf ein 15 Minuten Zeitraster (MTU15). Ursprünglich war dieser Wechsel für den Juni vorgesehen, konnte jedoch aus technischen Gründen nicht rechtzeitig umgesetzt werden.
Gasmarkt: Vorbereitungen auf den Winter
Der Gasmarkt zeigte einen ähnlichen ruhigen Handel wie der Strommarkt.
Das Frontjahr Cal26 im Marktgebiet THE fiel bis Mitte August um 6,8% und notierte mit 32,59 €/MWh, dabei kam der Kontrakt seinem Jahrestief von 32,30 €/MWh von Ende April sehr nahe. Anschließend setzte eine Seitwärtsbewegung in einen engen Korridor zwischen 32,50 €/MWh und 34 €/MWh ein.
Die Speicherbefüllung stand konstant im Fokus des Marktes, wodurch die sommerlichen Wartungsarbeiten an der globalen Gasinfrastruktur vom Markt genauestens beobachtet wurden, da jede Komplikation oder Verzögerung spürbare Auswirkungen auf die Angebotsmengen gehabt hätte. Zu Verzögerungen kam es glücklicherweise nicht und viele Wartungsarbeiten konnten sogar vorzeitig beendet werden.
Auffällig war die Exportstärke der USA, dessen LNG-Entsendungen Rekordniveau erreichten. Europa importiert derzeit etwa 66% seines LNG’s aus den USA und fürchtet seine Konkurrenten nicht. Zum einen zeigen die europäischen Gaspreise gegenüber den asiatischen ein solides Niveau, sodass es für viele LNG-Tanker einfach nicht attraktiv ist, den weiten Weg nach Fernost einzuschlagen. Zum anderen zeigen die Daten, dass sich große Gasimporteure wie China und Japan mit ihren Käufen zurückhalten.
Die ausreichende Verfügbarkeit von Flüssiggas und die Einspeichergeschwindigkeit sorgten im Markt für Entspannung. Der Speicherfüllstand lag Mitte Oktober in Europa bei 83% und in Deutschland bei 76%.
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